Das reinigende Gewitter: Die überfällige Kurskorrektur.

Verrückte Tage liegen hinter allen Bitcoin-Haltern. Der Kurs ging auf Achterbahnfahrt: Nach einer aberwitzig schnellen Rallye auf ein neues Allzeithoch bei über 200 EUR stürzte der Kurs innerhalb von 48 Stunden auf unter 50 EUR ab:

Bitcoin Kurs stürtzt ab.

Kurseinbruch vom 10.04. bis zum 12.04.

Mittlerweile scheint für “Bitcoin-Verhältnisse” Stabilität eingekehrt zu sein und der Kurs pendelt sich bei rund 75 EUR pro BTC ein.

Bitcoin Kursverlauf Mitte März bis Mitte April.

Bitcoin Kursverlauf Mitte März bis Mitte April.

Ob es sich hierbei um die sogenannte “Bullenfalle” innerhalb des Verlaufs von Spekulationsblasen handelt und der Kurs noch weiter absackt, werden die nächsten Wochen zeigen.

Psychologie Blase

Typischer Kursverlauf bei Investment-Blasen.

Bei dieser ganzen Kurs-Achterbahnfahrt ist nicht zu vergessen: Das Bitcoin Peer-to-Peer-Netzwerk an sich funktionierte die gesamte Zeit über tadellos los und war von diesem Chaos gänzlich unberührt. Lediglich der “Flaschenhals” ggü. Fiat-Geld, d.h. Tauschbörsen wie Mt. Gox und bitcoin.de gingen aufgrund des Kunden- und Orderansturms in die Knie.

Das große Bild ist dabei nicht aus den Augen zu verlieren: Der derzeitige Kurs von 75 EUR pro BTC entspricht dem “damaligen” Allzeithoch von Ende März 2013. Dies liegt gerade einmal zwei Wochen zurück. Das heißt in der Zwischenzeit erreichte der Kurs über 200 EUR, um dann innerhalb von 48 Stunden auf unter 50 EUR abzustürzen. Wer in Bitcoins investiert, muss sich dieser Volatilität bewusst sein und braucht folglich
- starke Nerven, es handelt sich um das unregulierte Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage in Reinform (und evtl. auch den ein oder anderen Marktmanipulationen, siehe DDoS-Angriffe) und
- eine fundierte Strategie, an der festgehalten wird.

Der angesprochene Flaschenhals von Bitcoins ggü. Fiat-Geld via Tauschbörsen stellt für Spekulanten ein großes Problem dar, da diese stets den Bitcoin-Gegenwert in EUR betrachten. Während der auftretenden Ordervolumen-Spitzenlast wurde der Handel bei der größten Tauschbörse Mt. Gox für mehrere Stunden ausgesetzt. Auch weitere Tauschportale waren dem Ansturm durch die Ausweichler nicht gewappnet und in der Folge gingen deren Server in die Knie. So kam es durchaus vor, dass abgegebene Orders überhaupt nicht oder zu einem unakzeptablen Preis ausgeführt wurden.

Im Nachhinein liegt die Sehkraft bei 200%. Hätte man gesehen, dass bei maximal 200 EUR und minimal 50 EUR vorerst das Ende der Fahnenstangen erreicht war, wären lohnenswerte Verkäufe und günstige Einkäufe möglich gewesen. Doch da keiner in die Glaskugel schauen und den Markt vorhersagen kann, wäre eine empfehlenswerte Strategie für alle, die vom Konzept dieser Krypto-Währung überzeugt sind: Bitcoins kaufen, einen Teil sicher (d.h. offline) verstauen, einen Teil innerhalb der Bitcoin-Ökonomie ausgeben… dann zurücklehnen und die spannende Entwicklung verfolgen!

Vermögenswerte besitzen in der Regel einen intrinsischen Wert: Immobilien können selbst bewohnt oder vermietet werden, Gold kann eingeschmolzen und zu Schmuck verarbeitet werden. Für Bitcoins als virtuelle Währung wären Akzeptanzstellen im Internet, sprich internationale Händler das Rückgrat. Und von diesen gibt es im April 2013 noch viel zu wenige!
Ist man grundsätzlich von den einzigartigen Vorteilen der Bitcoins und der sie umgegebenden Infrastruktur überzeugt, so kann es langfristig nur eine Entwicklungsrichtung geben: Start-Ups bringen ihre revolutionären Geschäftsideen an den Markt, die Anzahl an Akzeptanzstellen steigt, Bitcoin-Applikationen nehmen zu, die Anzahl an Bitcoin-Nutzern nimmt zu und der Bitcoin-Kurs steigt somit zwangsläufig.

In den vergangenen Tagen gab es kaum Nachchrichten über neue Bitcoin-Akzeptanzstellen oder Bitcoin-Applikationen. Dennoch gallopierte der Kurs täglich mit Steigerungsraten um die 10-15% von einem Allzeithoch zum Nächsten. Die Nachrichten drehten sich einzig und alleine um das Thema des ansteigenden Wechselkurs zwischen Fiat-Geld und BTC, während es keine fundamentalen Weiterentwicklungen gab. Viele Spekulanten haben den Finger stets am Abzug und reiten auf der Welle des ansteigenden Wechselkurses mit, ohne langfristiges Interesse am Bitcoin als Währung. Nach dem drastischen Kursabfall wurden mit diesem reinigenden Gewitter zittrige Hände aus dem Markt gedrängt.
Nun sollte die Konzentration wieder darauf liegen, den Bitcoin als Währung voranzutreiben:
- Die Anzahl der Bitcoins akzeptierenden Stellen ist zu erweitern. Somit wird auch das Zurückkonvertieren in Fiat-Geld obsolet, da Ware direkt mit Bitcoins gekauft werden kann.
- Die Dominanz und Abhängigkeit von der Tauschbörse Mt. Gox muss verringert werden. Hier verweise ich gerne an die deutsche Tauschbörse bitcoin.de.
- Die Skalierbarkeit des Bitcoin-Protokolls für ein Vielfaches des derzeitigen Transaktionsvolumens muss weiter vorangetrieben werden.

Weiterhin gilt: Bitcoins sind ein wahnsinnig faszinierendes Experiment! Investiere nichts in Bitcoins, was du nicht zu verlieren bereit bist.

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Warum sind Bitcoins interessant für Wagniskapitalgeber?

Die Hauptvorteile von Bitcoins ggü. bewährten Währungen liegen in folgenden Punkten:

  • Keine zentrale Instanz wertet nach eigenem Gusto die Währung auf oder ab. Der Preis eines Bitcoins ergibt sich rein aus dem Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage und somit aus dem Vertrauen in die Währung.
  • Transaktionen sind an Adressen gebunden, nicht an Identitäten. Die zugriffsberechtigte Person in Besitz des privaten Schlüssels bleibt anonym.
  • Die Kaufkraft dieser deflationären Währung steigt mit der Zeit an.
  • Die Transaktions- und Aufbewahrungskosten liegen effektiv bei 0.
  • Transaktionen sind irreversibel (attraktiv für Händler).

Schöpft der Bitcoin sein volles Potenzial als disruptive Technologie aus, würde dies viele angestammte Geschäftsmodelle in Frage stellen.
Die Kosten für Geldtransaktionen würden massiv reduziert, über Landesgrenzen hinweg und für Milliarden Menschen weltweit. Die derzeit großen Spieler im Markt werden kein Interesse daran haben, ihre bestehenden Geschäftsmodelle zu überdenken und damit ihre Cash-Cows und traumhaften Margen zu dezimieren. Von dieser Seite aus wird dem Bitcoin noch eine Menge Gegenwind ins Gesicht wehen.
Start-Ups mit revolutionären Ideen werden auf dem Bitcoin-Protokoll aufsetzen, die Komplexität kapseln und für den Endanwender auf “App-Niveau” reduzieren. Unternehmer mit bahnbrechenden Ideen haben dabei nichts zu verlieren, aber vieles zu gewinnen.
Doch bis der Bitcoin Western Union, Visa, Mastercard & Co. bedroht, müsste die Marktkapitalisierung noch um rund den Faktor 100 bis 1,000 zulegen.
Mit Unterstützung des Netzwerkeffekts ist dies durchaus erreichbar, alleine in 2012 nahm die Marktkapitalisierung um das 30-fache zu. Die derzeitigen 2 Mrd. USD Bitcoin-Marktkapitalisierung sind nur ein Bruchteil der Marktkapitalisierung von Western Union alleine. Und dabei deckt der Bitcoin weit mehr Anwendungsfälle ab als nur den elektronischen Zahlungsverkehr.

Die Voraussetzungen für das Wachstum der Bitcoin-Marktkapitalisierung:

  1. Die Zugangsbarriere zu Bitcoins muss gesenkt werden. Bitcoins müssen für die Allgemeinheit und somit für den alltäglichen Einsatz viel schneller und einfacher zu beschaffen sein, z.B. über Bitcoin-Geldautomaten: Bargeld einzahlen, QR-Code des eigenen Online-Geldbeutels einscannen und Bitcoins erhalten.
  2. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind festzulegen. Derzeit erscheint der Bitcoin auf dem Radar von Regierungen und Zentralbanken und die Bitcoin Stiftung hält Vorträge vor der Fed und EZB. Wie wird die Legislative mit Bitcoins umgehen?
  3. Die Anzahl der Bitcoins-akzeptierenden Händler muss steigen.

All diese Dinge passieren derzeit in einer rasend schnellen Geschwindigkeit.
Die Probleme der größten Tauschbörse Mt. Gox führt zu einer Dezentralisierung des Bitcoin-Handels, die Handelsvolumina verteilen sich auf weitere Wettbewerber. Bitcoin-Geldautomaten befinden sich in der Entwicklung. Zunehmend lassen sich z.B. Software-Entwickler und Freiberufler in BTC bezahlen. Täglich kommen neue Akzeptanzstellen hinzu und der Bitcoin-Zahlungssystem-Anbieter BitPay.com meldet von Monat zu Monat große Umsatzsteigerungen.

Im April 2013 befindet sich der Bitcoin noch immer im Wilden Westen doch es geht mit großen Schritten voran in Richtung einer glaubwürdigen Zahlungsalternative. Die Bitcoin-Marktkapitalisierung marschiert derweil unaufhaltsam voran. Dies macht den Bitcoin interessant für Wagniskapitalgeber und vorallem: Dies macht den Bitcoin interessant für Privatanleger, die heute noch mit riesigem Vorsprung vor institutionellen Anlegern unterwegs sind.

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Sind Bitcoins wirklich “Geld”?

Erfüllen Bitcoins die Anforderungen an unser Verständnis von “Geld”?

Grundsätzlich ist Geld ein Wertäquivalent und nimmt somit zwei Funktionen ein:
Tauschmedium und Vermögensspeicher.

 1) Geld als Tauschmedium

Durch Geld bleibt uns das ständige Umrechnen zwischen Wirtschaftsgütern erspart. Stellen wir uns beispielhaft zwei Akteure vor: Einer möchte Fisch verkaufen, der andere bietet Weizen an. Nun handeln beide Parteien das Tauschverhältnis aus, z.B. 1kg Fisch gegen 8kg Weizen. Ist dieses Tauschverhältnis einmal etabliert, so wird der Tauschhandel beim nächsten Mal schneller abgewickelt.
Möchte nun jedoch ein Eierverkäufer mit in den Handel einsteigen, so hätten die Akteure folgende Tauschraten auszuhandeln:
- Eier vs. Fisch
- Eier vs. Weizen
- Fisch vs. Weizen
Mit jedem weiteren Wirtschaftsgut wird der Handel komplexer. Es wären also für unendlich viele Kombinationen Tauschverhältnisse auszuhandeln.
Die Lösung? Geld! Wir vertrauen also darauf, mit einem empfangenen 10 EUR-Schein beim Bäcker 20 Brötchen kaufen zu können. Und der Bäcker wiederum führt auf die 10 EUR Steuern ab, beschafft Rohstoffe, deckt weitere Kosten und dann bleibt hoffentlich noch ein Gewinn für ihn übrig.

Inwiefern erfüllen Bitcoins die Anforderungen an ein Tauschmedium?

Erkennbarkeit: Damit nach einer Transaktion keine bösen Überraschungen folgen, sollte direkt ersichtlich sein, welchen Wert der Geldschein trägt. Gegenbeispiel wäre der Autokauf, hier ist für den Laien nicht sofort ersichtlich, ob der Wagen zu 100% in Ordnung ist.
Bitcoin Transaktionen sind jederzeit im öffentlichen Transaktionsprotokoll (Blockchain) einsehbar.  Bitcoins sind also eindeutig erkennbar (im Gegensatz zu Bargeld, insb. Geldscheinen) und erfüllen diese Anforderung.

Teilbarkeit: Güter und Dienstleistungen verschiedener Größenordnungen wollen bezahlt werden. Vom Lebensmittel- bis zum Immobilienkauf. Hier tritt ein Nachteil von Gold ans Licht: Wie bezahle ich mit einer Feinunze Gold beim Bäcker meinen Zehn-Euro-Einkauf? Rasple ich mit der Goldfeile etwas ab? ;)
Bitcoins lassen sich auf bis zu acht Dezimalstellen runterbrechen: 1 BTC = 1.000 mBTC (Milli-Bitcoin) = 1.000.000 µBTC (Mikro-Bitcoin) = 100.000.000 sBTC (“Satoshis”, kleinste Einheit). 

Transportierbarkeit: Geld kann mitgeführt werden bzw. ist von unterwegs abrufbar (EC-Karte). Hier liegt eine der größten Stärken der Bitcoins, denn sie sind noch nicht einmal zu transportieren! Mithilfe einer Internetverbindung sowie dem privaten Schlüssel zum eigenen Geldbeutel liegen die Bitcoins im Zugriff, unabhängig von Landesgrenzen. Ob auf der Couch beim Onlineshoppen, im Pariser Straßencafé oder am Strand auf Bali.

Transferierbarkeit: Das Geld kann den Besitzer wechseln. Bitcoins wechseln spielend leicht und gebührenfrei von einer Adresse auf eine Andere. Das Netzwerk akzeptiert die Transaktion und der Empfänger muss keine Rückbuchung befürchten. Für Händler ist dies besonders attraktiv, denn Kreditkartenbetrug ist somit unmöglich.

Fälschungssicherheit: Die Historie der sich im Umlauf befindlichen Bitcoins ist stets über das öffentliche Transaktionsprotokoll nachvollziehbar. Eine Fälschung von Bitcoins entspräche also einem mehrfachen Ausgeben der gleichen Bitcoins. Durch die Prüfung und Bestätigung aller Transaktionen durch die Netzwerkteilnehmer werden Mehrfachausgaben unterbunden. Somit sind Bitcoins (im Gegensatz zu Papiergeld oder auch Diamanten) fälschungssicher.

Akzeptanz: Versuche mit Bitcoins ein Abendessen zu bezahlen, das ist wird keine leichte Angelegenheit. In den vergangenen Wochen scheint die Anzahl an Akzeptanzstellen exponentiell zuzunehmen. 

2) Bitcoins als Vermögensspeicher

Inwiefern erfüllen Bitcoins die Anforderungen an einen Vermögensspeicher?

Stabilität des Angebots: Die Kantenlänge eines Würfels, der aus allem weltweit gehobenen Gold besteht, liegt bekanntlich bei 20 Metern. Bitcoins sind durch den zugrunde liegenden Algorithmus auf 21 Mio. Stück limitiert, mehr wird es nicht geben und somit ist das Angebot stabil.

Beständigkeit: Gold besitzt bestimmte chemische Eigenschaften, die es als Investment so attraktiv machen: Es ist reaktionsträge, korrosionsbeständig und glänzt auch in 2.000 Jahren noch wie heute. Man kann es einschmelzen, in eine Form gießen oder über Legierungen mit anderen Metallen verbinden. Analog besitzt der Bitcoin mathematische Eigenschaften, die ihn als Investment attraktiv machen. Im gesamten Netzwerk ist der aktuelle Aufenthaltsort eines jeden Bitcoins redundant bekannt, Bitcoins verfallen nicht (es sei denn, dem gesamten Internet wird der Stecker gezogen).

Sicherheit der Aufbewahrung: Bitcoins lassen sich sicher aufbewahren: In einem Gedanken-Geldbeutel (“Brain-Wallet”) im Kopf, in einem Offline-Geldbeutel auf Papier im Safe, oder auf einem im Hintergarten vergrabenen USB-Stick. Somit liegen auch die Kosten der Aufbewahrung bei 0. Ferner lassen sich Bitcoins als virtuelles Gut nicht offiziell beschlagnahmen. Es ist noch nicht einmal nachweisbar, wer im Besitz des zugehörigen privaten Schlüssels ist.

Wertstabilität: Die Mindestanforderung an einen Vermögensspeicher ist zumindest die Erhaltung der Kaufkraft. Derzeit sind Bitcoins nicht sehr wertstabil und unterliegen einer hohen Volatilität, was v.a. die Planung und Kalkulation für Bitcoin-akzeptierenden Händler erschwert. Dies wird auch auf absehbare Zeit so bleiben.

Inflations-Resistenz: In den nächsten Dekaden wird sich die Menge an erzeugten Bitcoins 21 Mio. Stück nähern und nicht weiter vergrößern. Dies steht im krassen Gegensatz zu Papiergeld: Die US-Notenbank druckte im Fiskaljahr 2012 pro Tag Dollar-Noten im Wert von 1.5 Mrd. USD. Dies entspricht im April 2013 in etwa der gesamten Marktkapitalisierung an Bitcoins. Im Klartext: Die US-Notenbank druckt die gesamte Marktkapitalisierung des Bitcoins an einem Tag!

Fazit

Bitcoins sind komplementär zu Bargeld und zu Gold. Sie werden weder Bargeld noch Gold ersetzen. Bitcoins sind ein willkommener Wettbewerber zu staatlich gesteuertem “Papiergeld” und in diesem Sinne “Geld”. 
Bitcoins werden Ihre eigene Nische besetzen, in der sie ihre Vorteile voll ausspielen und dabei Gold und Bargeld sinnvoll ergänzen.

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Welche Gefahren lauern beim Investieren in Bitcoins?

Innerhalb der Bitcoin-Community befindet man sich in einer Blase aus Bitcoin-Aficionados und Ja-Sagern. Es scheint, als wären die Mitglieder allesamt überzeugt von den einzigartigen Vorteilen. Man sollte regelmäßig diese Blase aus Begeisterung, Euphorie und Zuversicht verlassen und die Satellitenperspektive einnehmen.
Der Kurs geht bekanntlich gemächlich durch das Treppenhaus nach oben und rasant durch den Fahrstuhlschacht nach unten.

Welche Gefahren lauern für den Bitcoin? Was könnte zu einem rasanten Preissturz führen?

a) Verlustrisiko für den Eigentümer

In diesem Aspekt verhalten sich Bitcoins wie Bargeld: Wird Bargeld geklaut, ist es weg.
Mit steigendem Bitcoin-Preis wächst auch die Attraktivität für Hacker, Bitcoins zu entwenden. Und einmal geklaute Bitcoins sind endgültig weg.
Liegt Geld auf der Bank, so ist dieses versichert und bis zu einer Höhe von 100.000 EUR über die gesetzliche Einlagensicherung „sicher“.
Beispiel: Anfang April 2013 wurde der Dienst für Online-Geldbeutel Instawallet Opfer eines Hackerangriffs. Die Bitcoin-Geldbeutel wurden abgeräumt. In solch einem Falle steht keine Bank oder Versicherung für den Verlust ein.

Gegenmaßnahme: Für langfristige Investments (Strategie „Kaufen & Schlafen“) sollte ein Offline- bzw. Papier-Geldbeutel angelegt werden, zu dem NUR DU den privaten Schlüssel kennst. (Dies werde ich in einem der nächsten Tutorials erläutern.)

b) Keinerlei zentralisierte Regulierung

Einer der größten Vorteile des Bitcoins ist die dezentrale Struktur, ohne Zentralbank oder Regierung. Bei der Ermittlung des aktuellen Bitcoin-Preises handelt es sich um Marktwirtschaft in Reinform: Er bestimmt sich über die unsichtbare Hand aus dem Zusammenspiel zwischen dem limitierten Angebot und der Nachfrage.
Die Nutzung des Bitcoin-Netzwerks ist genauso schwierig zu verbieten wie die Nutzung weiterer Peer-to-Peer Netzwerke (Filesharing): nämlich gar nicht! Um den Zugang zu den eigenen Bitcoins zu unterbinden, müsste das gesamte Internet deaktiviert werden.

Wie könnten Regierungen dem Bitcoin schaden? Sie könnten die Nutzung in den Untergrund verbannen, z.B. indem sich die G20 Staaten zusammenschließen und an alle Händler und Gewerbetreibenden ein Verbot aussprechen, Bitcoins als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Dies beträfe insbesondere auch Tauschbörsen wie Mt. Gox und somit wäre es nicht mehr auf legalem Wege möglich, staatliche Währungen gegen Bitcoins zu tauschen. Nichtsdestotrotz würde der Bitcoin in diesem Szenario weiterhin existieren, wenn auch im Untergrund.

c) Skalierbarkeit & maximale Blockgröße

Jeder Knoten im Bitcoin-Netzwerk kennt jede Bitcoin-Transaktion. Die Transaktionen werden in „Blöcken“ zusammengefasst, durch das Netzwerk verifiziert und zwischen den Knoten im Bitcoin-Netzwerk ausgetauscht. Mit zunehmender Nutzung von Bitcoins und erhöhter Transaktionsanzahl wird die zu verarbeitende Datenmenge mit jedem Block stetig größer. Die gesamte Kette an Blöcken (die sog. „Blockchain“) ist Stand April 2013 rund 6 Gigabyte groß. Ein Block darf im derzeitigen Bitcoin-Protokoll maximal einen Megabyte groß sein. Die heutige Blockgröße bewegt sich bei rund 25% dieser Kapazität, es gibt also noch Luft nach oben.
Doch je mehr Bitcoin-Transaktionen durchgeführt werden, umso näher rückt diese Obergrenze. Ein Erhöhen der Obergrenze auf >1 MB ist zwar technisch möglich, dennoch führt dies insgesamt zur Explosion der gesamten Blockchain-Größe und ist langfristig nicht die Lösung.
Analogie: Man stelle sich das World Wide Web anno 1996 vor. Webseiten waren für einen bestimmten Browser unter einer bestimmten Auflösung optimiert (z.B. Netscape unter 1024x768px). War man mit einem anderen Browser unterwegs, zerpflückte es die gesamte Webseite.

Wie weit sind wir seither gekommen? Wir müssen nicht einmal mehr „https://www.“ vor einer Adresse eingeben. Das World Wide Web Consortium (W3C) definiert anerkannte Standards und sorgt somit für Ordnung im WWW.
Im Falle der Bitcoins vertraue ich vollstens der Bitcoin-Stiftung sich dieser Herausforderungen anzunehmen und angemessene Lösungen zu implementieren.

Fazit

Neben all der Euphorie bzgl. der Möglichkeiten rund um Bitcoins sind auch die Herausforderungen dieser jungen Technologie nicht aus den Augen zu lassen.
Investiere nichts in Bitcoins, das du nicht zu verlieren bereit bist!
Das Investment in Bitcoins ist Stand heute wohl eine „digitale“ Angelegenheit.
In fünf Jahren ging der Bitcoin entweder
- durch die Decke,
- oder er dümpelt nahe bei 0.
Auch wenn es eine „Kurskorrektur“ gäbe, so bleibt das riesige Potenzial dieser Kryptowährung bestehen! Die Empfehlung in diesem Falle wäre eindeutig: HALTEN!

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Bahnbrechende Technologien im Alter von vier Jahren – Ein Vergleich.

Der Bitcoin wurde in 2009 geboren und wird somit vier Jahre alt.
Wie sahen andere bahnbrechende, disruptive Technologien im Alter von vier Jahren aus?

Der Personal Computer sah mit vier Jahren schon sehr grau aus:

Das World Wide Web hatte in Augen von Kritikern gegenüber Fax-Geräten keine signifikanten Vorteile und sah im Alter von vier Jahren in etwa so aus:

Was haben die ersten Mobiltelefone überhaupt noch mit Smartphones gemeinsam?

So sieht der Bitcoin-Software-Client Stand April 2013 und somit nach vier Jahren aus:

Der Bitcoin hat noch einen sehr weiten Weg vor sich und es werden zahlreiche Hindernisse zu überwinden sein.
Die inhärenten Vorteile dieser Peer-to-Peer-Währung sind unabstreitbar.
Das Konzept steht, die Technologie funktioniert und stellt sich seit rund vier Jahren wacker unter Beweis. Die Rechenleistung nimmt täglich zu und die gesamte Infrastruktur nimmt immer schneller an Fahrt auf.
Nun wird Ebene um Ebene auf dem Bitcoin-Protokoll aufsetzen, bis die zugrunde liegende Technik für den Endbenutzer irrelevant sein wird.
Erst dann ist der Bitcoin im Mainstream angekommen!

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Herzlich Willkommen beim bitcoinblogger!
Seitdem ich 2010 das erste Mal von Bitcoins hörte, ließ mich das Konzept nicht mehr los.
Hier blogge ich über die digitale Währung Bitcoin als "Bahnbrecher", aktuelle Entwicklungen in der Bitcoin-Community, interessante Geschäftsideen und Anwendungsfälle, sowie über technische Hintergründe. Viel Spaß beim Schmökern! :)
Coin
BTC
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Bitcoin Zitat

“Der steigende Wert der Bitcoins – der weltgrößten Onlinewährung – könnte Bedenken schüren, dass virtuelles Geld die Rolle der traditionellen Banken unterminiert.” — Bloomberg